[Rezension] Career Suicide – Meine ersten dreißig Jahre von Bill Kaulitz

12. Februar 2021





Titel: Career Suicide – Meine ersten dreißig Jahre
Autor: Bill Kaulitz
Erschienen: 1. Februar 2021
Preis: Gebunden € 21,59 / ebook € 18,99
Seitenanzahl: 384
Verlag: Ullstein


"Als Gesicht der Band Tokio Hotel wurde Bill Kaulitz für sein exzentrisches Auftreten geliebt, belächelt, bewundert und gehasst wie kein Zweiter. Fans verehrten seinen androgynen Style, die Presse reagierte mit Ratlosigkeit und Spekulationen über seine sexuelle Identität. Als der Rummel um die eigene Person gefährliche Ausmaße annahm, floh Bill mit seinem Zwillingsbruder Tom nach Los Angeles.

Von dort blickt er auf die ersten dreißig Jahre seines Lebens zurück. Aufgewachsen in der Nähe von Magdeburg, war Bill Anfeindungen und Unverständnis gewohnt, ließ sich aber nie beirren und verfolgte konsequent seine künstlerischen Visionen und seinen Traum eines Lebens abseits von provinzieller Enge. Zum ersten Mal erzählt er hier offen von seiner Kindheit im Nirgendwo, von Tokio Hotels überwältigendem Erfolg, aber auch von Eskapaden, Einsamkeit und der besonderen Beziehung zu seinem Bruder Tom."


Das Vorwort war einer der schlimmsten Texte, die ich je gelesen habe. Es wäre sicherlich besser gewesen, wenn man das Vorwort weggelassen hätte, denn schon nach den ersten Seiten hatte ich echt Angst, dass das gesamte Buch so geschrieben ist. Doch zum Glück war das nicht so und ich empfehle, dass man das Vorwort einfach überspringen sollte, denn man verpasst dadurch nichts und ist nicht unnötig verwirrt schon zu Beginn.

Aber kommen wir zum eigentlichen Buch. Da ich damals als Tokio Hotel groß herauskamen genau in dem Alter war, dass ich den ganzen Tag VIVA geschaut und die Bravo gelesen habe, so bin ich natürlich auch nicht drum herum gekommen den damaligen Hype, um diese Band zu sehen, weshalb mich die Biografie von Bill Kaulitz auch interessiert hat, da ich einfach neugierig war wie die Jungs in ihren jungen Jahren das alles überstanden hatten. Ebenfalls fand ich es auch deshalb sehr spannend, da es damals den Anschein hatte, dass diese Band genauso viele Hasser wie Fans hatte und so war ich nur noch neugieriger, ob die Jungs das sehr gespürt haben und was es mit ihnen gemacht hat.

Anfangs wird sehr viel von der Kindheit der Zwillinge erzählt und erst ungefähr ab der Hälfte des Buches sind wir im Jahre 2005 wo die Band ihren Durchbruch hatte. Die erste Hälfte hat sich für mich während des Lesens angefühlt wie ein fiktionaler Roman über zwei kleine Jungs, die es schon in jungen Jahren nicht leicht im Leben hatten und sich immer wieder durchkämpfen mussten. Irgendwann habe ich kurzzeitig wirklich vergessen, dass ich eine Biografie und nicht eine fiktive Geschichte lesen. An dieser Stelle mal Hut ab vor dem schönen und einnehmenden Schreibstil des Herrn Kaulitz.

Ansonsten muss ich auch sagen, dass ich sehr zum positiven überrascht war, da dieses Buch wirklich sehr brutal ehrlich geschrieben wurden, oder zumindest kommt es einem so vor. Bill nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund was ich super fand. Jedoch muss ich auch sagen, dass mir das Buch auch manchmal einen Tick zu viel war. Zum Beispiel was die sexuellen Erfahrungen in viel zu jungen Jahren oder die ganzen Drogenexzesse angeht. 
 
Man versteht auch die Hintergründe aus Bill's Handlungen durch dieses offene Buch in mancher Hinsicht ziemlich gut, doch muss ich auch sagen, dass er kein Mensch ist, mit dem ich gerne meine Zeit verbringen würde, da mir sein Charakter einfach sehr unsympathisch ist. Aber trotzdem fand ich sein Buch wirklich sehr interessant zu lesen und es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.


Alles in allem war dieses Buch auf jeden Fall auch mal die etwas andere Biografie (wobei ich noch nicht so viele gelesen habe). Aber ich fand die Art wie Bill Kaulitz geschrieben hat gut und ebenfalls war es sehr interessant wie er durch dieses Buch mit vielen Menschen auf die eine oder andere Art abrechnet.
Insgesamt hat das Buch von mir solide 3 1/2 Herzchen bekommen, denn es war fesselnd und interessant und auch wenn ich mit seinem Charakter nicht wirklich zurechtkomme, ist es trotzdem sehr authentisch und ehrlich erzählt, was mir gut gefallen hat. Trotzdem, wäre er der Protagonist in einem fiktionalen Roman, würde ich das Buch wahrscheinlich abbrechen.




Vielen Dank an den Ullstein Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar!
 

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