[Rezension] Anatomy – Eine Liebesgeschichte

Titel: Anatomy: Eine Liebesgeschichte

Autor: Dana Schwartz

Erschienen: 7. Dezember 2022

Preis: Paperback € 17,42 / ebook € 9,99

Seitenanzahl: 341

Verlag:  ‎ Loewe Verlag

"Edinburgh im 19. Jahrhundert: Die junge Hazel Sinnett möchte lieber Chirurgin werden, als zu heiraten. Der arme Jack Currer ist Leichengräber, der nur versucht, in einer Stadt zu überleben, in der es zu leicht ist zu sterben.
Als die beiden eine zufällige Begegnung außerhalb der Edinburgh Anatomist’s Society haben, denkt sich Hazel zunächst nichts dabei. Aber nachdem sie aus einer Vorlesung des renommierten Chirurgen Dr. Beecham geworfen wird, weil sie das falsche Geschlecht hat, erkennt sie, dass ihre neue Bekanntschaft hilfreicher sein könnte, als sie zunächst dachte. Denn Hazel hat mit Dr. Beecham einen Deal gemacht: Wenn sie die medizinische Prüfung alleine bestehen kann, wird Beecham ihr erlauben, ihre medizinische Karriere fortzusetzen. Ohne offiziellen Unterricht braucht Hazel jedoch mehr als nur ihre Bücher – sie braucht Leichen zum Studieren. Ein Glück, dass sie jemanden kennengelernt hat, der sie ausgräbt.
Doch Jack hat eigenen Probleme: Fremde Männer schleichen auf Friedhöfen herum, seine Freunde verschwinden und das gefürchtete römische Fieber, das vor ein paar Jahren Tausende ausgelöscht hat, grassiert wieder in den Straßen. Scheinbar interessiert sich niemand für die mysteriösen Geschehnisse - bis auf Hazel.
Die beiden jungen Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten müssen zusammenarbeiten, um die Geheimnisse aufzudecken, die nicht nur in nicht gekennzeichneten Gräbern, sondern im Herzen der Gesellschaft von Edinburgh vergraben sind."

Dieses Buch hat mich vom Cover und vom Klappentext her sehr angesprochen, weshalb ich es unbedingt lesen wollte und es hat mich auf jeden Fall von sich überzeugen können. Anfangs, und eigentlich die meiste Zeit des Buches über, dachte ich, dass es sich hier um einen Einzelband handelt, doch habe ich dann gemerkt und auch gesehen, dass noch ein zweiter Teil erscheinen wird. Das Ende jedoch ist angenehm abgerundet, sodass die Wartezeit auf den zweiten Teil nicht so schlimm ist wie bei anderen Büchern. Trotzdem will ich die Fortsetzung gerne bald lesen, denn die Geschichte ist auf jeden Fall mal etwas gänzlich anderes als ich gewöhnt bin und hat mich wirklich sehr gut unterhalten. Obwohl manche Stellen echt nichts für schwache Nerven sind, da es viele grausige Szenen gibt, was aber anhand des Titels und des Klappentextes abzusehen war. Doch in diesem Ausmaß hätte ich es trotzdem nicht ganz erwartet. Aber irgendwie geben diese ekligen, aber trotzdem wichtigen Szenen, dem Buch noch das gewisse Etwas. Wenn man jedoch mit blutigen, ekligen und alten medizinischen Methoden nicht so gut umgehen kann, sollte sich vielleicht doch noch einmal überlegen, dieses Buch zu lesen.

In "Anatomy" geht es um die junge Hazel, die unbedingt Chirurgin werden will, in einer Zeit, in der es für Frauen noch unvorstellbar war als Ärztin ausgebildet zu werden. Doch Hazel gibt alles, um ihren Traum zu verwirklichen. Dazu kommt noch, dass eine schlimme Krankheit in Edinburgh um sich geht und immer mehr Menschen einfach spurlos verwinden. Hazel versucht dem allen auf den Grund zu gehen und entdeckt zusammen mit Jack dabei einige unfassbare Dinge.

Hazel mochte ich als Charakter sehr gerne, da sie eine wirklich mutige und toughe junge Frau ist, die alles dafür tut ihren Traum zu erfüllen, ganz gleich welche Hindernisse ihr in den Weg gelegt werden. Sie setzt sich für Menschen ein, egal welche soziale Stellung diese haben und würde niemals einem potenziellen Patienten ihre Hilfe verweigern. Aber auch die anderen Charaktere, die vorkamen, waren meiner Meinung sehr schön ausgearbeitet und ganz besonders Jack mochte ich auch sehr gerne, auch wenn ich mir wünschen würde, dass man vielleicht im zweiten Teil noch etwas mehr über ihn erfährt.

Der Untertitel lautet "Eine Liebesgeschichte" und ja, es gibt eine Liebesgeschichte, doch denke ich, dass sich dies eher auf Hazel und ihre Liebe zur Wissenschaft, Medizin usw. richtet. Ihre Leidenschaft ist wirklich inspirierend und macht wirklich Mut, alles zu versuchen, seine Träume zu verwirklichen. Das fand ich sehr beeindruckend. Und wie gesagt, es kommt eine Liebesgeschichte auch vor, doch ist diese doch eher am Rande und es liegt nicht das Hauptaugenmerk darauf.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil. Dieser erscheint im Englischen schon jetzt Ende Februar, doch leider gibt es für die Deutsche Ausgabe noch keinen Erscheinungstermin, hoffentlich ändert sich das jedoch bald, denn ich hoffe sehr, dass wir den zweiten Teil so schnell wie möglich bekommen. :)

 

 

Vielen Dank an das Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!