Vor Kurzem haben meine liebe Freundin Pet und ich uns mit der in Wien lebenden Autorin Ela Mang getroffen, die das wundervolle Buch "Menduria" geschrieben hat. Bei dieser Gelegenheit haben wir ihr dann auch gleich mal ein paar Fragen gestellt. ;D
Warum hast du mit dem Schreiben angefangen? Gab es irgendeinen Auslöser dafür?
Ela Mang: „Zu schreiben habe ich für meine Kinder begonnen. Meine älteren beiden Töchter haben nicht gerne gelesen. Um sie zum Lesen zu animieren, habe ich begonnen ein Zeitreiseabenteuer zu schreiben. Nach dem ersten Band hat es mir so viel Spaß gemacht, dass ich einfach weitergeschrieben habe.
Also Auslöser dafür waren meine Kinder.“
Wolltest du schon immer Autorin werden?
Ela Mang: „Nein. Hätte man mir mit 15 Jahren gesagt, dass ich einmal Bücher schreiben würde, ich hätte sehr gelacht. Fantasie hatte ich zwar immer schon sehr viel, aber niedergeschrieben habe ich es nicht.“
Was hast du vor dem Schreiben gemacht? Welchen Beruf hast du eigentlich erlernt?
Ela Mang: „Ursprünglich habe ich die Gastgewerbefachschule besucht. Das hat mich aber nichts sehr lange interessiert. Danach habe ich in einem Büro gearbeitet. In der Buchhaltung war ich aber total falsch. Irgendwann bin ich in einer Bildagentur gelandet. Wir haben Werbeagenturen mit Bildmaterial beliefert. Am liebsten war ich dort im Bildarchiv und habe mir Landschaftsaufnahmen angesehen, die meine Fantasie beflügelt haben. Dann kam meine dritte Tochter zur Welt. Damals habe ich beschlossen, dass ich etwas Sinnvolles tun möchte, vielleicht etwas, dass anderen Menschen Freude macht. Zu dieser Zeit habe ich dann für meine Töchter zu schreiben begonnen. Daraus ist ein Beruf geworden.“
Wie bist du auf Menduria gekommen?
Ela Mang: „Menduria war ursprünglich als Einzelband für Kinder ab 10 Jahren geplant. Die Idee kam über Nacht, ist dann aber einige Jahre in der Schublade gelegen. Irgendwann war die Zeit dafür reif und ich habe den ersten Band geschrieben. Dann habe ich Band zwei geschrieben. Als ich damit fertig war, wurde mir klar, dass ich in einer vollkommen anderen Altersgruppe gelandet war. Also habe ich Band eins noch einmal neu geschrieben.
Den Namen Menduria hat es erst sehr spät bekommen. Der Arbeitstitel war ursprünglich ein anderer. So hätte Band 1 „Heute“, Band 2 „Gestern“ und Band 3 „Morgen“ heißen sollen. Aber das hätte sowieso nicht funktioniert, da es ja jetzt vier Bände werden.“
Wie lange schreibst du durchschnittlich an einem Buch?
Ela Mang: „Das ist unterschiedlich. Für die Menduria-Bände habe ich pro Band ungefähr ein dreiviertel Jahr gebraucht. Für das Rohskript von Menduria 2 z.B. habe ich fünf Monate gebraucht. Aber danach kommt der Feinschliff. Dabei arbeite ich dann intensiv an den Formulierungen. Bei der ersten Niederschrift ist es mir nur wichtig, die Gedanken aufs Papier zu bringen. Solange die Gedanken im Kopf sind, machen sie mich manchmal wahnsinnig. (lacht) Eine Buchszene ist erst dann wirklich fertig, wenn sie gedanklich nicht wiederkommt.“
Wie schaut dein Tagesablauf so aus?
Ela Mang: „Auch das ist ganz unterschiedlich. Wenn ich sehr viele Lesungen an Schulen halte, ist das auch eine Zeit, in der es schwieriger ist, zu schreiben. Sehr oft lese ich vier Stunden hintereinander aus verschiedenen Büchern. Das macht Spaß, ist aber auch ziemlich anstrengend. Wenn ich dann nach Hause komme, lege ich mich erst einmal eine Stunde schlafen. Erst danach kann ich mich aufs Schreiben konzentrieren. Jetzt in den Sommermonaten, wo die Schulen geschlossen sind, habe ich natürlich mehr Zeit fürs Schreiben. Je nachdem, wie gut es geht, schreibe ich dann auch schon mal acht Stunden durch, teilweise auch nachts. Aber ich habe nicht so den geregelten Tagesablauf. Ich nehme mir auch nicht vor, soundso viele Seiten pro Tag zu schreiben. Das funktioniert bei mir nicht. Das bringt mich zum Abgabetermin eines Buches hin, dann oft in Schwierigkeiten, denn da kommt richtig Druck dazu. Aber ich bin auch draufgekommen, dass ich einen gewissen Druck brauche.“ (lacht)
Hast du manchmal eine Schreibblockade? Was tust du dagegen?
Ela Mang: „Oh ja! Das passiert schon mal. Beim ersten Mal war ich total fertig. Ich dachte: „Oh Gott, ich kann überhaupt nicht mehr schreiben! Weltuntergang …“ Mittlerweile sehe ich das etwas gelassener. Die Panik, die ich beim ersten Mal geschoben habe, ist zwar nicht mehr da, aber ein mulmiges Gefühl bleibt immer. Also Schreibblockaden gibt es und ich glaube, es gibt keine Autorin oder keinen Autor, der das nicht schon einmal erlebt hat. Es geht halt jeder ein bisschen anders damit um. Ich habe gelernt, dass es nichts bringt, mich zum Schreiben zu zwingen. Mit solchen Texten wäre ich selbst nicht zufrieden und ich möchte nichts veröffentlichen, mit dem ich selbst nicht zufrieden bin.“
Was inspiriert dich zum Schreiben?
Ela Mang: „Musik. Wenn ich schreibe, höre ich immer Musik, meist Instrumentalmusik. Die einzige Ausnahme ist die finnische Band HIM. Ich liebe epische Musik, ganz besonders von Hans Zimmer. Sein bester Soundtrack, finde ich, ist der zu King Arthur. Diese Art von Musik öffnet bei mir irgendwie eine Schleuse und zieht mich in die Szene, die ich schreiben möchte. Sehr viele Kampfszenen, in denen Darian in Gefahr ist, habe ich zum Soundtrack von Batman Begins geschrieben.“
Wie lange hat es gedauert bis Menduria veröffentlich wurde? Gab es irgendwelche Schwierigkeiten dabei?
Ela Mang: „Oh, meine Lieblingsfrage. Lange. Die Ursprungsidee von Menduria ist weit über 10 Jahre alt. Ich habe 6 Jahre nach einem Verlag gesucht. Im Juli 2014 hat sich dann etwas ergeben. Ich war gerade in Kroatien beim Tauchen. Da hat mir die Lektorin vom Ueberreuter Verlag geschrieben und mir gesagt, dass sie ins Buch hineingelesen hat und es ihr sehr gut gefallen würde. Sie würde es gerne noch ins Frühjahrsprogramm 2015 hineinnehmen. Dann ging alles ganz schnell. Wir hatten dann einen Megastress um mit den letzten Korrekturen fertig zu werden. Von der ursprünglichen Entscheidung bis zum Erscheinungstermin hat es also ein bisschen mehr als ein halbes Jahr gedauert.“
Hattest du Bedenken vor der Veröffentlichung?
Ela Mang: „Als ich von der bevorstehenden Veröffentlichung erfahren habe, habe ich erst einmal einen Freudenschrei losgelassen. Dann hat sich irgendwann der Gedanke breitgemacht: „ Oups, jetzt wird es ernst.“ Nun steht es auf dem Prüfstand. Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es gut ist, werden die Lese entscheiden, ob es ihnen gefällt oder eben nicht. Ich lese die Bewertungen sehr genau. Und natürlich gibt es auch zu Menduria schlechte Bewertungen. Die werden von mir nicht als „Blödsinn“ abgetan. Ich sehe mir genau an, was es war, das nicht gefallen hat und ob die Kritik berechtigt war. Daraus kann ich als Autorin auch etwas lernen. Geschmäcker sind eben verschieden und auch negative Kritiken gehören dazu.“
Hat sich dein Leben nach der Veröffentlichung von Mendruia verändert?
Ela Mang: „Nein, im Grunde nicht. Wahrscheinlich wird es, wenn noch mehr in diese Richtung kommt, ein bisschen hektischer, was ja nichts macht. Aber ich glaube nicht, dass es mich verändern wird.“
Spiegeln die Charaktere aus dem Buch, Personen aus deinem Leben wieder?
Ela Mang: „Nicht komplett, aber in Teilaspekten ja. Ich habe einige Teilaspekte von Lina in mir selbst entdeckt, aber auch ein paar von Darian. Ich glaube, dass jeder Autor einen kleinen Teil von sich selbst und auch einen Teil seiner Ansichten in seine Bücher miteinbringt.“
Das Cover ist wirklich wunderschön. Hattest du Mitspracherecht dabei?
Ela Mang: „Nicht wirklich. Aber als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, war ich von Anfang an extrem begeistert. Ich habe nur darum gebeten, ein kleines Herzchen mit der Inschrift „Love“ zu entfernen, das ursprünglich hätte drauf sein sollen. Das wäre mir dann doch zu kitschig gewesen und Kitsch wollte ich niemals für dieses Buch. Es ist ein sehr verspieltes Cover und viele Leser können vom Cover nicht auf den Inhalt schließen. Aber das macht es ja so interessant und geheimnisvoll, da es nicht zu viel verrät. Ich mag es auch, weil es so aus der Menge hervorsticht.“
Hast du als Kind schon gerne gelesen? Gab es Bücher, die dir besonders gut gefallen haben?
Ela Mang: „Als Kind habe ich ehrlich gesagt, nicht besonders viel gelesen. Was ich aber sehr süß fand, war das erste Buch, das ich als Kind gelesen habe. „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler. „Die 5 Freunde“ habe ich auch verschlungen, sonst habe ich eher mehr ferngesehen. Das intensive Lesen kam dann erst ab 18 oder 19 Jahren.“
Und zur guter Letzt: Kannst du uns schon mal vorab etwas über den zweiten Teil verraten?
Ela Mang: „Der Titel wird „Das Gefüge der Zeiten“ lauten. Es geht in die Vergangenheit Mendurias. Lina und Darian werden sich wiederbegegnen, aber er weiß nicht, wer sie ist. Im zweiten Teil werden die Drachen auch eine tragende Rolle spielen, und es wird sehr emotional. Aber ich glaube, mehr verrate ich nicht…“
Ich bedanke mich noch einmal sehr bei Ela Mang, dass sie uns ein wenig ihrer Zeit geschenkt hat und unsere Bücher so lieb signiert hat. :D
Über ein Jahr später als dieser Blogeintrag erschienen ist, aber ich muss sagen, du hast mir wirklich das Leserherz gerettet! Ich habe eben Band 3 beendet und dachte mir nur: Nein. Das kann nicht das Ende sein!
AntwortenLöschenUnd dann lese ich hier, dass die Autorin einen vierten band geplant hat!! Oh Danke!! ♥
Freut mich sehr, dass ich dir indirekt helfen konnte! :D Ich muss den dritten Band auch dann bald lesen, bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht. :3 Aber jetzt hab ich ein bisschen Angst vor dem Ende. xD Hoffentlich kommt der vierte Teil dann bald. :3
Löschen♥
Als ich den 3. Teil beendet habe dachte ich auch schon "oh nein das kann nicht das Ende sein" deswegen hoffe ich das der 4. Teil bald erscheint! *-*
AntwortenLöschenHi :)
LöschenSoviel ich weiß, sollte der 4. Teil im Herbst 2017 erscheinen. Zumindest hat Ela Mang das auf ihrer FB Seite geschrieben. :3
Deshalb werde ich mir auch noch ein bisschen Zeit lassen den 3. Teil zu lesen, dann muss ich nicht sooo lange auf den 4. warten. xD